Vernissage, Mittwoch, 20.12.23 ab 18.30 Uhr
Vernissage, Mittwoch, 20.12.23 ab 18.30 Uhr
BiglerWeibel - bestehend aus Jasmin Bigler (*1993) und Nicole Weibel (*1990) - existieren seit 2016 als Duo. Die Bernerinnen (CH) sind Absolventinnen der Schweizer Hochschule Luzern – Design und Kunst, wo sie sich kennengelernt und die gemeinsame Arbeit begonnen haben. Seither agieren die beiden als freischaffendes Künstlerinnenduo. 2019 haben sie das Masterstudium in Art Education an der Hochschule der Künste Bern (HKB) abgeschlossen. Das Duo zeigt Arbeiten in nationalen und internationalen Häusern wie dem HEK (Haus der elektronischen Künste) in Basel oder dem Kunstmuseum Bonn (DE). Im März 2023 wurden sie für eine Residency in den Palazzo Trevisan in Venedig eingeladen. Für das Kunsthaus Zofingen erstellten sie eine ortsspezifische Arbeit für die aktuelle Ausstellung Video*kunst.
Bettgeschichten
Das Private ist öffentlich
Das Künstlerinneduo BiglerWeibel widmet sich wiederkehrend ortsspezifischen Videoarbeiten. Das Interesse, mit örtlichen Begebenheiten und dem eigenen Körper zu gestalten, begleitet seit sieben Jahren ihre gemeinsame Arbeit.
Mit performativen und gestalterischen Eingriffen eigneten sie sich bereits die Städte und deren Gebäude in Bern, Venedig und Zofingen an. Sie performten in Hotelzimmern, Bars und Offspaces. Sie interagieren mit vorgefundenen Innenräumen wie dem Thermalbad im Bad zum Raben in Baden, den Ausstellungsräumen im Forum Schlossplatz in Aarau und vielen mehr. In ihren Videos sind die Künstlerinnen Protagonistinnen, die sich lustvoll die eigene Realität selber bauen und abseits des zu Erwartenden denken und handeln.
Die Installation ist eine fiktive Homestory, die sich mit der Faszination und den Absurditäten dieser Inszenierungen befasst. Die Beiden haben sich für die Arbeit mit der Frage nach ihrer Künstlerinnenidentität BiglerWeibel auseinandergesetzt. Wie sieht das Schlafzimmer von BiglerWeibel aus? Was machen die beiden in diesem privaten Raum?
Die Arbeit resultiert aus der Auseinandersetzung mit öffentlichen und privaten Räumen und der Vermischung dieser beiden Sphären, wie dies in den sozialen Medien, im Fernsehen, aber auch in inszenierten Modell-Zimmern von Möbelhäusern präsentiert wird.
Welche privaten Räume gibt es? Wie verhält man sich in welchem Raum? Welche Erwartungen sind da? Wann ist etwas glaubwürdig? Was empfinden wir als authentisch, was wirkt inszeniert?
In der Installation «Bettgeschichten» gewährt BiglerWeibel erstmals intime Einblicke in ihre eigenen vier Wände und ihren Alltag. Im Fokus der Installation stehen zwei Videos, welche die beiden in ihrem privaten Schlafzimmer zeigen. Die Figuren interagieren performativ mit dem Bett, den vielzähligen Kissen und der Bettdecke. Die Einblicke werden auf zwei Bildschirmen inmitten des Kunstkastens gezeigt. Die Inszenierung ahmt die Schaufenster-Ästhetik von Modell-Räume nach: Die Monitore stehen auf eleganten Halterungen mit Beinen aus Walnussbaumholz. Rund um die Bildschirme liegen und hängen eigens für die Ausstellung angefertigte Replikationen der persönlichen Einrichtungsgegenstände. Farbtechnisch ist die Installation in den präferierten Farben der Künstlerinnen gehalten. Die Farbigkeit verweist zudem auf die Ästhetik von bestehenden Arbeiten des Duos. Die bisher unveröffentlichten Videos werden nun auf dem Sulzerareal erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.
biglerweibel.ch