Isabell Bullerschen

Die Künstlerin Isabell Bullerschen lebt und arbeitet derzeit in Zürich. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste in Berlin (2014) absolvierte sie von 2014 bis 2017 den Master Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Ihre Werke wurden in bedeutenden Ausstellungen in der Schweiz und international gezeigt, unter anderem in der Galerie We Are AIA in Zürich (2023), in der Stiftung Binz39 in Zürich (2021) und im Rahmen der Ausstellung «Night Pieces: A Foreign Body Within» im Three Shadows Xiamen Photography Art Centre in China (2024). Zudem nahm sie an mehreren Gruppenausstellungen teil, darunter die Werk- und Atelierstipendien der Stadt Zürich im Helmhaus (2021) und die Werkschau 2023 im Museum Haus Konstruktiv (2023).

PHLEGM

«IRL – in real life – life is beautiful and brutal at the same time. But where does (real) life begin and where does it end? What is this reallife?»


Schleim ist essenziell für die menschliche Fortpflanzung – von der Befruchtung über die Einnistung des Embryos bis zur Geburt. Auch die Evolution des Lebens auf der Erde war eng mit schleimigen, mikrobiellen Gemeinschaften verbunden. Der erste Atemzug eines Neugeborenen, begleitet vom Entfernen von Schleim aus den Lungen, symbolisiert den Beginn des Lebens auf physischer Ebene. Selbst die Biologie kann der Unterscheidung zwischen Leben und Tod nicht gerecht werden. Die Künstlerin Isabell Bullerschen beleuchtet jedoch die zentrale Rolle des Schleims im Kontext des Lebensbeginns – sowohl in individueller als auch in evolutionärer Hinsicht.

Im Rahmen der Ausstellung PHLEGM im kunstkasten präsentiert Bullerschen den Text The Water is Phlegm sowie die Installation mit den Drucken Phlégmal Portal I und Phlégmal Portal II. In dieser neuen und intimen Arbeit setzt sie sich mit den Themen Geburt, Leben und Tod auseinander und verweist auf den Schleim als verbindendes Element der bedeutendsten, teils traumatischen Ereignisse im menschlichen Leben.


Isabell Bullerschen interessiert sich für schleimige Organismen und die Konstruktion sowie das Verschmelzen von Realitäten. Durch Installationen und Videoarbeiten erkundet sie das Potenzial, Narrative zu dekonstruieren und neu zu schreiben. Ihre Arbeitsweise beschreibt sie als «meta-chirurgisch»: Ihr Werk dient als Skalpell, das anthropozentrische Denkmuster aufbricht und menschliche Beziehungssysteme aller Art freilegt. Die scheinbare Realität, die durch Sprache konstruiert wird, erscheint ihr als Moment des Schocks – Kommunikation mittels Sprache als eine trügerische Illusion: Konstruktionen durch Sprache führen zu Isolation. Deshalb vertraut sie auf das Wissen, das aus sensorischer Erfahrung gewonnen wird, und setzt es dem vermeintlich objektiven, empirischen Zugang der Wissenschaft entgegen, um Schock und Isolation zu überwinden.



Hier geht es zum Text «The Water is Phlegm».


Triggerwarnung: Bevor Sie den Text lesen und sich mit The Water is Phlegm von Isabell Bullerschen auseinandersetzen, möchten wir auf sensible Inhalte hinweisen. Der Text kann schwierige, herausfordernde Fragen aufwerfen und unerwartete Reaktionen hervorrufen, da er möglicherweise traumatische Erinnerungen an die Oberfläche bringt. Der Text thematisiert konfliktreiche Bereiche wie den Tod und lädt dazu ein, die eigene Biografie mit der des Textes zu verweben.



Die Vernissage findet am Samstag, 7. Dezember 2024, um 16 Uhr statt.
Zum Austausch über die Arbeit der Künstlerin Isabell Bullerschen laden wir zu einem Apéro in der gegenüberliegenden Bar «Portier» ein.





Die Ausstellung wird unterstützt von: