Lucas Herzig, I piedi nel cemento, 2033 Fotos: Fabian Stamm

Lucas Herzig, I piedi nel cemento, 2033 Fotos: Fabian Stamm

Lucas Herzig, I piedi nel cemento, 2033 Fotos: Fabian Stamm

03. März 2023 — 16. April 2023

Lucas Herzig

I piedi nel cemento

Lucas Herzig wurde 1988 in Zürich geboren und ist in Pura, im Kanton Tessin, aufgewachsen. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst der Haute École d’Art et Design de Genève (HEAD) 2011 und einen Master-Abschluss der Hochschule der Künste Bern (HKB) 2015. 

In seiner Arbeit setzt er sich kritisch mit Themen wie der Anpassung hybrider Identitäten und der Schaffung neuer Gründungsmythen auseinander. Er geht oft in der Zeit zurück, um Rückschlüsse auf die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen. Er drückt eine Unsicherheit über die Zukunft aus und ist besorgt um die Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen, um sie zu sichern. Eines der Hauptmerkmale seiner Arbeit ist die Schaffung von Situationen, die nicht klar zu situieren sind und die Fragen nach Kategorisierung, Bewertung und Zugehörigkeit aufwerfen. 
Er hat multiple Ursprünge, spricht fünf Sprachen, weiss nicht genau wo er herkommt und fühlt sich nie ganz zu Hause. Dies bringt ihn dazu, neue, hybride und inklusive Gründungsmythen schaffen zu wollen. Er ist nicht daran interessiert, die Fragen zu beantworten, die er in den Raum stellt. Es ist daher schwierig, seiner Arbeit auf den Grund zu gehen oder vorherzusagen, wo sie sich hin entwickeln wird. Die Fragen sollten Fragen bleiben. Denn er beschäftigt sich gerade mit dem Widerspruch, aus seiner eigenen Geschichte einen Mythos erschaffen zu wollen, ohne selbstbezüglich zu sein und gleichzeitig das Potenzial zu schaffen, ihn zu sabotieren. 

Herzig arbeitet prozessorientiert, Intuition und Planung ergänzen sich. Gedanken entwickeln sich durch Handeln, sodass ein Endergebnis nicht vollständig vorhersehbar ist und am besten durch die Einstellung erfasst werden kann, die dazu führt.

I piedi nel cemento, 2022 (dt. Die Füsse im Zement) von Lucas Herzig, zeigt eine Auswahl von Fundstücken, deren er im Laufe der Jahre im Alltag begegnet ist und gesammelt hat.
Seine künstlerische Haltung – stets mit Materialien zu arbeiten, die er in seinem Umfeld findet, sie neu zu arrangieren und ihrem ursprünglichen Zweck zu entfremden – wird in dieser Arbeit gut sichtbar. Er nimmt seine Umgebung und die Objekte auf eine poetische und intime Weise wahr. 

Die Objets trouvés wurden durchbohrt und auf ein langes Drahtseil aufgefädelt. Durch die Unterteilung von Zwischenstücken aus Aluminium entstehen kleine Gruppen von Objekten unterschiedlicher Herkunft, die durch den gemeinsamen Faden eine neue Geschichte bilden. 

Eine Geschichte, die aus Überlegungen, Kategorisierungen und Recherchen, aber auch aus Zufälligkeiten besteht. I piedi nel cemento, 2022 schafft einen vertrauten Einblick in das künstlerische Schaffen von Lucas Herzig und ermöglicht gleichzeitig viel Spielraum für eigene Gedanken und Erinnerungen.

Zu den letzten Einzelausstellungen gehören: e spesso intendo sempre (Premio Manor Ticino, MASI, Lugano, 2022), I piedi nel cemento (Galerie DuflonRacz, Bern, 2021), Softcore (Die Diele, Zürich, 2020). 

lucasherzig.com

Das Vermittlungsprogramm wurde auf den Sonntag, 16.4.2023 verschoben. Start 14 Uhr beim kunstkasten. Anmeldung unter: info@kunstkasten.ch

Finissage: Sonntag, 16.4.2023, ab 16.30 Uhr

Die Ausstellung wird unterstützt von: